Höhenluft in Wanaka und Queenstown
Über die wunderschöne Strecke des Haast Pass begaben wir uns weiter ins Landesinnere in Richtung Wanaka. Bei zwei plätschernden Wasserfällen stoppten wir, um einen genaueren Blick darauf zu werfen und befanden sie einstimmig als sehenswert. Einer davon war sogar von tausenden kleinen Türmchen umgeben, die mit lauter runden Flusssteinen aufgestapelt waren. Nachdem wir unseren Beitrag zur Turmlandschaft geleistet hatten, ging es weiter auf der sonnenbeschienenen Fahrt vorbei an zwei riesigen blau glitzernden Bergseen. Vom ersten See, Lake Wanaka, schon ganz begeistert wollten wir am anderen, Lake Hawea, unser Nachtlager aufschlagen. Leichter gesagt als getan! Nach langer Suche einer wassernahen Stelle wurden wir sofort wieder weggescheucht und begnügten uns mit der Übernachtung auf einem Campingplatz am Fluss. Dorthin war auch Ollie mitgekommen, den wir bei einem unser vielen Stopps kennengelernt hatten.
Als wir am nächsten Tag zu dritt in Wanaka ankamen, verbrachten wir etwas Zeit zwischen Ständen auf dem Markt, kauften deutsche Leberwurst und Semmel und hielten ein Brotzeit-Picknick mit anschließendem Haarschnitt für unseren neuen Freund ab.
Danach ging es in die verrückte Puzzling World. Dort gaben wir uns optischen Illusionen hin, lachten ausgelassen über die Schrägheit von Wand und Boden und kämpften uns durch die Gänge und Ecken des Labyrinth. Schließlich bestiegen wir noch den schrägen Uhrenturm von Wanaka, doch da die Stadt so vollgepackt von Touristen war, zog es uns in die ruhige, von Bergen bestimmte Umgebung.
Als wir den Abend mit einigen Bergkletterern verbrachten, war deutlich zu spüren: Der Winter ist am kommen. Doch wir erholten uns am nächsten Morgen schnell von der eisigen Nacht und unternahmen mit Ollie bei strahlendem Sonnenschein eine Wanderung zum Rob-Roy-Gletscher. Nach der zweiten Nacht mit Frost an den Autoscheiben hatten wir allerdings genung von der kalten Höhenlage und verabschiedeten uns sowohl von Wanaka als auch von Ollie.
Unsere Route führte uns weiter nach Queenstown – am wunderschönen See Wakatipu gelegen, umgeben von beeindruckenden Bergen und wieder massenhaft Touristen. Aber dieser Ort hatte noch so einiges mehr zu bieten. Irgendwie Großstadt-Feeling im Kleinformat, umzingelt von unglaublichen Panoramen.
Wir kamen bei Mark unter, den wir am Farewell Spit kennengelernt hatten und welcher nun dabei war, eine alte Schule als Touristenunterkunft für die kommende Skisaison umzubauen. Es folgte eine Woche, in der wir mehr oder weniger jeden Abend mit Mark Ranfurly tranken, uns viele Gedanken über Bungyjumping machten (und es am Ende doch sein ließen) und den besten Burger der Stadt endeckten – Fergburger, ein Laden, bei dem man noch um vier Uhr morgens anstehen darf.
Am zweiten Tag Queenstown trafen wir auch schon unseren alten Freund Ollie wieder, der uns sogleich am Abend in die örtlichen Clubs begleitete. Nach einem späten Morgen ging es mit Mark und Ollie hinauf zu den Remarkables – eine einzigartige Bergkette, deren Spitze wie gezackt scheint. Vom Wind gepeischt wieder runter in die Stadt zurück zur alten Schule, wo wir allesamt ein großes Barbeque bereiteten, zu dem sich auch Marks Mitbewohner Ryan gesellte. Nach einem kleinen Basketballmatch gabs dann mal wieder (wie auch anders zu erwarten) jeden Menge Bier.
Jedoch erst am nächsten Abend wurde die erste offizielle Ranfurly-Party veranstaltet. Leider ohne Ollie, er war schon weitergereist. Eingedeckt mit zwei großen Boxen des uns so verehrten Getränks machten wir uns an die Arbeit, so viel Bier wie möglich vor AUfbruch in die Stadt zu trinken. Einige Tanzstunden und zwei Vulcanos (brennende Riesencoctails) später, war Pauline verschwunden und Anne der Lost-People-Gruppe beigetreten. Nachdem Mark uns allerdings wieder versammelt hatte, kamen wir in den frühen Morgenstunden zurück, um uns ausgiebig auszuruhen und fit für den nächsten Abend zu sein.
Da sollten wir wieder einen Freund unserer bisherigen Reise treffen. Bart von der Blue Buck Farm hatte es nach Queenstown verschlagen und leistete uns die kommenden Tage Gesellschaft. Alledings war es für uns der letzte Abend in dieser Stadt und so gingen nach einem deftigen Abendbrot auch schon die Trinkspiele zusammen mit allen Hausbewohnern los und wir zelebrierten unseren Abschied mit einer zweiten gebührenden Ranfurly-Party.
Am nächsten Tag fuhren wir buchstäblich ins Paradies. Sonne, Ruhe, Wind, Entspannung. Nachdem wir dann alle Sachen gepackt und noch so manche Träne über die Bilder und Videos der letzten Tage gelacht hatten, hieß es Byebye Queenstown (We will be back).