From Neustrelitz to New Zealand

Archiv für September, 2008

5
Sep

Reise in Japans Vergangenheit

geschrieben in Erlebnisse  von admin am 05.09.2008

Heute stand japanische Kultur auf dem Programm und um davon auch wirklich genug zu bekommen, sind wir zusammen mit unserem Tourist-Guide Masashi und bewaffnet mit Digitalkameras in einen Vorort Tokios gefahren. Kamakura, Hauptstadt Japans im 10. Jhd., ignoriert die Hektik der nahegelegenen Weltmetropole und verspricht dafür einen kleinen Einblick in die wunderbare Historie des Landes. Die Fahrt dorthin ging wie fast jede damit los, dass wir nur planlos vor der riesigen Karte standen und unser japanischer Freund uns lotste und zeigte wie man wo hinkommt. Tokio hat ein ziemlich gutes und ausgeklügeltes Bahnsystem, aber um da erst einmal hinter zu steigen braucht es ein bisschen. Für uns natürlich kein Hindernis, da wir uns darum zunächst kein Kopf machen brauchten.

Da wir leider nur einen Tag in Kamakura Zeit hatten, mussten wir eine gezielte Auswahl aus seinen Massen von Tempeln und Schreinen treffen und uns den öffentlichen Verkehrmitteln des kleinen Ortes bedienen. Also ging es zuerst zum Hase-Dera-Tempel, welcher hoch oben auf einem Berg gelegen ist. Der Weg zum Gipfel führt durch einen idyllischen Garten, entlang kleiner Schreine (einer davon mit hunderten von kleinen Steinstatuen, die dem Kindergott Jizo gewidtmet sind) und einer kleinen begehbaren Grotte. Oben angekommen, fällt es schwer zu entscheiden, ob man zuerst die grandiose Aussicht oder den wunderschönen Tempel bestaunen soll. Im Inneren der großen Tempel-Halle jedoch gibt es das Highlight zu entdecken: Die riesige (9.18m) vergoldete Kampferholzstatue Hase-Kannon, geschnitzt aus einem einzigen Stamm. (Man durfte natürlich keine Fotos machen…)

Unsere weitere Reiseroute führte uns zum Daibutsu, einer 12m großen Buddha-Bronzestatue. Man kann den Koloss schon aus weiter Entfernung sehen, wie er in aller Seelenruhe und im Schneidersitz meditierend die Jahrhunderte überdauert. Sein einziger Besitz scheinen passende Bambus-Flip-Flops im King-Size-Format zu sein, die in einem Schrein untergebracht sind.

Unsere letzte Station in Kamakura stellte der Hokokuji-Tempel dar (Foto oben). Er beherbergt einen wunderbaren Bambushain mit entspannter, ruhiger Atmosphäre. Und nach einem weiteren Tag in der schwülen Hitze war eine Rast in seinem kühlenden Schatten und mit einer Schale traditionellem Matcha-Tee mehr als willkommen.

Back in da City war dann die Krönung des Tages ein typisch japanisches Dinner, zu dem wir von Masashi eingeladen wurden. Nachdem wir mit Sake auf den gelungenen Tag angestossen hatten, wurden uns nach und nach eine Menge kleiner Schüsseln mit den unterschiedlichsten kulinarischen Überraschungen serviert. Wir kosteten aus jedem Gefäß, zuweilen etwas zögernd ob der unbekannten Köstlichkeiten, aber (fast) alles hat hervorragend geschmeckt. Natürlich wurde mit Stäbchen gegessen – außer dem Nachtisch.

So verabschiedeten wir uns heute abend von unserem freundlichen japanischen Begleiter Masashi, der unser Tokioerlebnis trotz einiger Verständigungsschwierigkeiten um einiges interessanter und doch gleichzeitg entspannter gestaltete.

4
Sep

Hallo Tokio!

geschrieben in Erlebnisse  von admin am 04.09.2008

Nach einer entspannten Nacht in Frankfurts Rotlicht-Milieu und einer kleinen Sightseeingtour zum Römer-Platz, machten wir uns gestern auf zum Land der aufgehenden Sonne. Auch wenn wir die Reise über Europa und Asien ohne jede Minute Schlaf verlebten, verging die Zeit bis zur Ankunft in Japans Hauptstadt wie im Flug :) Und wie es das Schicksal so wollte, saß gleich neben uns im Flugzeug ein freundlicher Japaner, der uns netterweise zeigte, wie das japanische Essen, das wir im Flugzeug bekamen, zu genießen war. Er hieß Masashi und bot uns an, uns ein bisschen durch Tokio zu begleiten, was wir auch dankend annahmen.

Als wir um 8.00Uhr morgens ankamen, war es leider schon zu spät zum schlafen und außerdem gab es ja auch viel zu viel zu entdecken. Also sind wir mit Masashi ab in die S-Bahn Richtung Innenstadt, wobei wir zugeben müssen, dass wir ohne ihn wahrscheinlich doppelt so lange daür gebraucht hätten. Für einen Neuankömmling ist es in Tokio nämlich fast unmöglich, sich durch den Fahrplan zu kämpfen, der meistens ausschließlich aus fremden kuriosen Schriftzeichen besteht, die auch noch alle gleich aussehen. Wir kamen also relativ gut und sicher zu unserem Hostel, in das wir schnell eincheckten und wo wir dann auf Masashi warteten, weil wir uns mit ihm verabredet hatten, um uns in den Großstadtdschungel zu stürzen.

Um die Mittagszeit waren wir dann in Shibuya, dem jungen, bunten, stylischen Trendviertel Tokios, in dem es Massen von Läden, Leuten und Kitsch gibt. So haben wir uns also umgeschaut, gestaunt und ein paar Geschäfte daraufhin inspiziert, ob es vielleicht schöne Mitbringsel zu erstehen gibt. Da wir jedoch noch etwas erschöpft vom Flug waren, wirkte sich dies relativ schonend auf unsere Geldbeutel aus und wir schlenderten die meiste Zeit durch die Staßen, bis wir in Omote-Sando ankamen und uns auf die Suche nach etwas essbaren machten. Masashi wollte unbedingt, dass wir japanische Süßigkeiten kennen lernen, also lud er uns kurzerhand (der Tag ging inzwischen schon zur Neige) zu einem Eis-Dessert ein, das zwar etwas seltsam aber immerhin essbar war- naja jedenfalls der größte Teil.

Auf dem Weg zurück zum Hostel konnten wir noch ein wenig Tokio bei Nacht bewundern. Es war den ganzen Tag so unglaublich schwül und warm, dass jede Bewegung doppelt anstrengend wurde und deswegen haben wir es auch nötig, jetzt schlafen zu gehen und Kraft für morgen, unseren Tokio-Kulturtag zu sammeln.